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Das Thema CO2-Ausstoß spielt beim dringend notwendigen Klimaschutz eine ganz zentrale Rolle, da dieser als eine der Hauptursachen für die Erderwärmung gilt. Doch was steckt eigentlich hinter dieser chemischen Bezeichnung?
CO2 steht für ein Treibhausgas, das aus Kohlenstoff (C) und Sauerstoff (O) zusammengesetzt ist, das sog. Kohlenstoffdioxid, dessen Moleküle aus einem Teil Kohlenstoff und 2 Teilen Sauerstoff bestehen. Es riecht nicht, ist farblos, nicht brennbar und gut in Wasser löslich.
Wie bei so vielen Dingen geht es bei CO2 vor allem um die Menge, denn ganz ohne dieses Element wäre die Erde wohl nicht bewohnbar. Das in der Atmosphäre mit einem Anteil von (noch) unter 0,04 % enthaltene CO2 spielt nämlich eine zentrale Rolle für unser Klima, da es die von der Erde abgegebene Wärme zum Teil zurück auf die Erde reflektiert und damit das Wachstum von Flora und Fauna erst möglich macht.
Durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe, die seit Jahrhunderten zur Energiegewinnung genutzt wird, ist der Anteil von CO2 jedoch bedenklich angestiegen, wodurch immer mehr Wärme auf die Erde reflektiert und somit die vielbeschworene Erderwärmung angeheizt wird.
Dazu kommt, dass CO2, anders als andere Stoffe, sich nicht von alleine abbaut. Es wird vielmehr in Seen und Flüssen gespeichert oder von Pflanzen durch Photosynthese in Glucose und Sauerstoff umgewandelt. Allerdings reicht die Speicherkapazität der Gewässer bei Weitem nicht aus, das von den Menschen produzierte Kohlenstoffdioxid vollständig zu speichern, wodurch es in der Atmosphäre verbleibt und die Sättigung mit diesem Treibhausgas dort kontinuierlich ansteigt. Zur Veranschaulichung: Im Vergleich zur Mitte des letzten Jahrhunderts ist der CO2-Anstieg in der Atmosphäre laut Umweltbundesamt heute etwa vier Mal so hoch!
Die CO2-Bilanz ist daher eine ganz entscheidende Maßeinheit, wenn es darum geht, die Erderwärmung zu verlangsamen und damit das Abschmelzen der Polkappen, den Anstieg des Meeresspiegels und immer häufiger auftretende Extremwetterlagen einzudämmen. Denn diese Bilanz, auch als CO2-Fußabdruck (engl.: carbon footprint) bezeichnet, sagt aus, wie viel CO2 durch den Lebensstil, die Gewohnheiten, den Konsum und die Aktivitäten jeder bzw. jedes Einzelnen in die Atmosphäre freigesetzt wird. Und auch Unternehmen wie Industriebetriebe, Energieproduzenten oder Dienstleister bringen CO2 in Umlauf und können bzw. müssen in manchen Fällen eine CO2-Bilanz erstellen, um nach Möglichkeiten diesen Ausstoß zu reduzieren oder ihn durch Kompensations-Maßnahmen auszugleichen.
Der CO2-Ausstoß pro erzeugter Kilowattstunde Strom im Strommix wird jedes Jahr vom Umweltbundesamt (UBA) berechnet und veröffentlicht. Dabei zeigt sich, dass im Zeitverlauf seit dem Jahr 1990, in dem dieser Wert erstmalig ermittelt wurde, die direkte CO2-Emission, der sog. Emissionsfaktor aus der Verbrennung fossiler Energieträger, bis zum Jahr 2020 um ca. 52 % von damals 764 Gramm CO2-Ausstoß pro KWH auf 366 g/KWh in 2020 gesunken ist.
Eigentlich sollte man denken, dass Atomstrom relativ CO2-neutral ist, doch das ist nicht ganz richtig. Bei der Ermittlung dieser CO2-Bilanz wird nämlich nicht nur die unmittelbare Energieproduktion bewertet, sondern es werden auch die vor- und nachgelagerten Produktionsstufen berücksichtigt, angefangen vom Uranabbau über die Herstellung der Brennelemente, den Bau und Rückbau der Kraftwerke bis hin zur Endlagerung des Atommülls, wobei gerade diese Endlagerung in Bezug auf die gesamten CO2-Emissionen nur schwer zu bewerten ist.
Aufgrund der zahlreichen Unwägbarkeiten bei der Ermittlung der CO2-Bilanz von Atomkraft ist eine klare Angabe hier nicht möglich, die Bandbreite der ermittelbaren Werte schwankt zwischen knapp 4 und etwa 110 Gramm pro KWh Strom. Als Richtwert bzw. Median gilt für Atomenergie jedoch ein CO2-Ausstoß von 12 g/KWh.
Ähnlich wie bei Atomstrom werden auch bei der Photovoltaik, also bei Solarstrom, für die Berechnung der CO2-Bilanz solche Emissionen mit einbezogen, die nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit der eigentlichen Stromproduktion stehen.
Dazu zählt bspw. die Produktion der Solarmodule, die nicht zuletzt aus Kostengründen meist nach China ausgelagert wird. Chinas Strommix besteht jedoch noch zu deutlich mehr Anteilen aus fossilen Energiequellen, besonders Braunkohle, als das in Deutschland der Fall ist. Doch auch in China geht die Entwicklung immer stärker in Richtung erneuerbarer Energien, sodass dieser Anteil und damit die Gesamtbilanz für Photovoltaik langfristig deutlich sinken werden.
Außerdem ist davon auszugehen, dass bei der Produktion von Solarmodulen der Materialeinsatz einerseits sinken und die Effizienz der Produktion andererseits steigen wird, was sich wiederum positiv auf die CO2-Bilanz auswirken wird.
Als Richtwert für die CO2-Emission von Solaranlagen gilt zum heutigen Zeitpunkt ein Ausstoß von etwa 50 g pro erzeugter Kilowattstunde und damit deutlich weniger als bei Erdgas oder Braunkohle.
Noch geringer: die CO2 Bilanz einer Windkraftanlage
Ebenso wie bei der Photovoltaik entstehen auch bei der Windenergie CO2-Emissionen, die mit der Produktion nicht unmittelbar zusammenhängen. Jedoch liegen diese nochmals deutlich unter der CO2-Bilanz von Solarenergie.
Und auch hier stehen diese Emissionen vor allem in Zusammenhang mit dem Bau, dem Transport und der Errichtung der Produktionsstätten, also der Windräder. Hierfür stammen jedoch sämtliche Komponenten in der Regel aus europäischer Fertigung, wodurch die CO2-Emissionen bei Produktion und Transport deutlich niedriger ausfallen.
Grundsätzlich kann man sagen, dass die CO2-Bilanz einer Windkraftanlage etwa 5 bis 12 g/KWh im Offshore-Betrieb und 6 bis 11 g/KWh bei landgestützten Anlagen beträgt.
Eine gesetzliche Verpflichtung für (gewerbliche) Unternehmen besteht in Deutschland zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht. Jedoch sind immer mehr Unternehmen auf freiwilliger Basis bestrebt, eine eigene CO2-Bilanz zu ermitteln bzw. ermitteln zu lassen. Diese Bereitschaft beruht nicht zuletzt auch auf Marketinggründen. Denn durch das steigende Bewusstsein der Verbraucherinnen und Verbraucher gewinnen Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit bei der Entscheidung für einen Energieversorger oder andere Konsumgüter immer mehr an Bedeutung.
Die Politik hat in diesem Zusammenhang im sog. Kyoto-Protokoll beschlossen, die Gesamtmenge des ausgestoßenen CO2 zu begrenzen. Produziert ein Energieunternehmen CO2, so muss es sich die Erlaubnis hierfür mittels Emissions- bzw. CO2-Zertifikaten sozusagen erkaufen. Ein solches Zertifikat berechtigt zum Ausstoß von einer Tonne Kohlendioxid innerhalb eines festgelegten Zeitraums. Ist dieser Zeitraum abgelaufen, muss das Unternehmen belegen, dass sämtliche Emissionen durch solche Zertifikate abgedeckt sind.
Der Verkauf der Zertifikate erfolgt über den Europäischen Emissionshandel, was für die Unternehmen natürlich nicht unerhebliche Kosten verursacht. Für die Unternehmen ist es daher ein großer Anreiz, den eigenen CO2-Ausstoß und damit die Zusatzkosten möglichst gering zu halten.
Das alles mögen kleine Schritte sein, doch diese Auflistung ließe sich nahezu endlos fortsetzen. Die Summe all dieser kleinen Schritte kann daher Großes bewirken und den Klimaschutz in großen Schritten voranbringen. Hier sind Phantasie und Einfallsreichtum gefragt, jede und jeder von uns wird in ihrem/seinem Alltag unzählige Möglichkeiten finden, die eigene CO2-Bilanz zu verbessern, und kann so dazu beitragen, unsere Welt lebenswert zu erhalten.