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Solarthermie: Vor- und Nachteile sowie Infos zu Kosten und Förderung

Zunächst einmal sollte man die Frage klären: Solarthermie – was ist das eigentlich genau? Solarthermie (ST) bezeichnet den Vorgang, die auf die Erdoberfläche treffende Strahlung der Sonne in verwertbare thermische Energie umzuwandeln, beispielsweise mittels Solaranlagen.

Solarthermie (Wärmeenergie) zählt zu den sog. "Erneuerbaren Energien": Da die Sonne eine unerschöpfliche Energiequelle ist und die gesamte auf die Erde auftreffende Menge an Energie um ein Vielfaches größer ist als der Energiebedarf, den alle Menschen weltweit zusammengenommen haben, gilt die Leistungsfähigkeit der Solarenergie als die größte im Vergleich zu allen anderen Formen der regenerativen Energie. Um die Klimapolitik in Deutschland weiter voranzubringen, wird der Ausbau und die Förderung von Solarthermie daher wohl ein immer wichtigerer Baustein werden.

Solarthermie für Heizung und Warmwasser

Solarthermie zur Wärmeerzeugung (Warmwasser und Heizung) sowie Photovoltaik zur Stromerzeugung werden in den nächsten Jahren sicherlich zu den wichtigsten Quellen der regenerativen Energieerzeugung zählen und fossile Brennstoffe wie Kohle, Erdgas, Erdöl und ggf. auch die Nutzung von Kernkraft auf lange Sicht in Deutschland ersetzen. Daher kann es für Privathaushalte durchaus interessant sein, sich über Solarthermie oder Photovoltaik (zusätzlich) mit Energie zu versorgen. Betrachtet man die Solarthermie im privaten Gebrauch, geht es um Solarthermie für Heizung und Warmwasser.

So funktioniert Solarthermie im Privathaushalt:

Man kennt das ja: Wenn Sonnenstrahlen auf eine dunkle Fläche scheinen, heizen sie sich auf. Wer im Hochsommer bei großer Hitze barfuß über dunklen Straßenasphalt läuft oder in einem schwarzen T-Shirt in der Sonne sitzt, spürt diesen Effekt ganz schnell am eigenen Körper. In einer Solarthermieanlage für Warmwasser oder Heizung wird genau dieses Prinzip optimal ausgenutzt: Über einen Sonnenkollektor, das Kernelement der Solarthermie, wird das Sonnenlicht in Wärme umgewandelt.

Hierzulande werden vorwiegend Flachkollektoren und Vakuumröhrenkollektoren verbaut.

Der Flachkollektor ist einer der am häufigsten installierte Solarkollektor in Deutschland: Er besteht aus einem beschichteten Absorber, in der Regel eine Aluminiumplatte, der eine möglichst hohe Aufnahme (Absorption) der einfallenden Sonnenstrahlen erreichen soll. Damit der Wärmeverlust so gering wie möglich bleibt, wird dieser Absorber in einen wärmeisolierten Kasten mit durchsichtiger Abdeckung (meistens aus Glas) eingebettet.

Will man mittels Solarthermie heizen, wird die Wärme nicht direkt an das Trinkwasser abgegeben, sondern zunächst in einen Speicher geleitet. Dieser Heizwasser-Pufferspeicher speist dann das Heizungssystem und sorgt für die Wassererwärmung. Der Heizkessel wiederum hat einen Wärmetauscher und gibt die Heizwärme an den Pufferspeicher ab, wenn die thermische Energie mal nicht für den jeweiligen Bedarf ausreicht.

Gut zu wissen: Für die Installation von Solarkollektoren benötigt man normalerweise keine Baugenehmigung, sie ist also genehmigungsfrei. Dennoch kann es sein, dass in Ausnahmefällen eine Genehmigung für eine Solarthermieanlage erforderlich wird, z. B. falls das Gebäude unter Denkmalschutz steht oder unter den Ensembleschutz fällt. Auskunft darüber erhält man in einem Fachbetrieb bzw. bei der Gemeinde.

Voraussetzungen für eine Solarthermieanlage

Wie bereits erwähnt, ist zunächst einmal keine bauliche Genehmigung für eine ST-Anlage notwendig. Auch steuerlich ist Solarthermie für eine Privatperson wesentlich einfacher zu handhaben als es beim Betreiben einer Photovoltaikanlage der Fall ist, da man hier automatisch zum Kleinunternehmer wird, sobald er Strom ins öffentliche Netz eingespeist wird. Dennoch gibt es bestimmte Voraussetzungen, um eine Solarthermieanlage sinnvoll nutzen zu können:

  • Die Ausrichtung der Solarkollektoren ist entscheidend
    Eine Ausrichtung der Solarthermieanlage sollte optimaler Weise immer nach Süden erfolgen, geringe Abweichungen (West/Ost) von um die 30 Grad sind auch noch möglich ohne nennenswerte Ertragseinbußen.
  • Eine Ankopplung an eine Heizung muss bestehen
    Solarthermieanlage und Heizung (ob Gas-, Öl- oder Pelletheizung ist dabei unerheblich) müssen ein und denselben Wärmespeicher haben. Die Heizung nimmt die Vorwärmung durch die ST-Anlage automatisch wahr und drosselt ihre Leistung je nach Gegebenheit.
  • Den Neigungswinkel des Daches beachten
    Für die reine Trinkwassererwärmung ist eine Neigung der Solarkollektoren von 30 bis 50 Grad ideal; bei thermischen Kombianlagen (Wasser/Heizung) wird ein Neigungswinkel zwischen 45 und 70 Grad empfohlen.
  • Die benötigte Fläche für den jeweiligen Bedarf analysieren
    Solarthermie benötigt wenig Platz: In der Regel genügen schon rund 5 Quadratmeter optimal genutzter Fläche aus, um einen Haushalt mit 4 Personen im Sommer mit warmem Wasser zu versorgen, zur Heizunterstützung benötigt der gleiche Haushalt ca. 16 Quadratmeter Fläche.

Auch andere Faktoren und Einflüsse spielen noch eine Rolle bei der Installation einer Solarthermieanlage, die man auf die nächsten 20 bis 25 Jahre hin bedenken und berücksichtigen sollte: Verschattungen je nach Jahreszeit, Baumwuchs bzw. Bepflanzung in der näheren Umgebung, mögliche Entstehung von Nachbarhäusern und/oder Neubebauung und so weiter. All das kann eine nachträgliche Verschattung herbeiführen und zu leichten bis schweren Leistungseinbußen der Sonnenkollektoren führen.

Tipp: Carportdächer bzw. Garagen, Fassaden, das Dach eines Anbaus oder andere Freiflächen am Haus können hervorragende Alternativen sein, falls das Dach aus bestimmten Gründen nicht für einen Solarthermie Kollektor geeignet ist.

Kosten einer Solarthermieanlage

Überlegt man sich, auf Solarthermie zu setzen, muss man drei wesentliche Faktoren berücksichtigen: Die Kosten der Solaranlage sowie die Zeit, die es braucht, bis sich die Anlage wieder amortisiert hat, sowie das mögliche Einsparpotenzial durch den Solarkollektor. Die Kosten bei Solarthermie im Bereich Warmwasser liegen schätzungsweise bei ca. 4.000 Euro; möchte man mittels Solarthermie heizen, wird es teurer: Hier muss man mit Kosten ab ca. 9.000 Euro rechnen.

Betrachtet man die Wirtschaftlichkeit von Solarthermie, also wann sich die Anschaffungskosten wieder amortisiert haben, geht man (unter Berücksichtigung von Fördermitteln, Energiepreisen und anderen Faktoren) von etwa 15 Jahren aus.

Generell lässt sich sagen, dass eine Solarthermieanlage zur Warmwasserbereitung bzw. Trinkwassererwärmung ca. 50 bis 65 Prozent der Gesamtkosten spart; bei der solaren Heizungsunterstützung in einem mittelmäßig gedämmten Bestandsgebäude liegt das jährliche Einsparpotenzial bei etwa 20 bis 30 Prozent. Wird der Wärmeschutz verbessert, erhöht sich dieser Prozentsatz natürlich noch einmal deutlich.

Förderung von Solarthermie durch die Bafa

Während das Bundeswirtschaftsministerium im Januar 2022 einen (vorläufigen) Förderstopp für alle BEG-Förderungen der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) bekanntgegeben hat, will man Einzelmaßnahmen über das BAFA weiterhin fördern.
Solarthermie zur Nutzung erneuerbarer Energien wird vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gefördert. Das BAFA fördert Solarthermieanlagen bzw. den Einbau von Solarkollektoren jedoch nur, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Zum Beispiel:

  • Die Solarthermieanlage muss der Warmwasserbereitung und/oder der Raumheizung, der Kälteerzeugung oder der Zuführung von Wärme oder Kälte in ein Wärme- bzw. Kältenetz dienen.
  • Die Solarthermieanlage muss das Zertifizierungszeichen Solar Keymark tragen. Sowohl das Zertifikat als auch der Prüfbericht müssen dem Bundesamt vorgelegt werden.
  • Stromerzeugung und Vertrieb (Stromanbieter)

Das BAFA veröffentlicht eine stetig aktualisierte Liste mit Kollektoren und Anlagen, die entsprechend diesen Vorgaben des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie förderfähig sind.

Die Förderung von Solarthermie-Anlagen erfolgt anteilig: Erneuerbare-Energien-Hybridheizungen (EE-Hybrid), Biomasseanlagen und Wärmepumpenanlagen werden mit 35 Prozent der förderfähigen Kosten begünstigt, Gas-Hybridanlagen und Solarkollektoranlagen mit 30 Prozent. Grundlage für die Berechnung des Zuschusses sind die förderfähigen Kosten. 

(Quelle: bafa.de)

Was genau sind förderfähige Kosten?

Förderfähige Investitionskosten einer Solarthermieanlage sind beispielsweise die Anschaffungskosten sowie die Kosten für Installation und Inbetriebnahme sowie Beratungs- und Planungskosten des Fachbetriebs. Detaillierte, aktuelle Informationen findet man direkt beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, in einem Merkblatt zu den förderfähigen Kosten.

Welche Solaranlagen Förderung erhalten, hängt auch davon ab, ob man eine Solarthermieanlage einzeln oder zusammen mit einer neuen Heizung kauft oder ob man einen Altbau komplett saniert oder neu baut. Auch in bereits bestehenden Gebäuden können – unter bestimmten Voraussetzungen – Heizungssysteme und Kühlsysteme, die seit mehr als zwei Jahren in Betrieb sind, mit Hilfe der BAFA-Förderung ersetzt oder ausgebaut bzw. modernisiert werden. Auch hierfür gelten jedoch bestimmte Voraussetzungen.

Ein Kernpunkt bezüglich Förderung von Solarthermie war bisher auch immer: Entspricht ein Gebäude (nach Sanierung) den Standards eines Energieeffizienzhauses, werden alle hierzu beitragenden Maßnahmen auch durch BEG-Förderung ("Bundesförderung für effiziente Gebäude") unterstützt.

Gut zu wissen: Es gibt für Solarstrom (Photovoltaik) oder Solarwärme (Solarthermie) für die Erwärmung von Warmwasser oder zur Unterstützung beim Heizen unterschiedliche Förderprogramme.

Vorteile und Nachteile der Solarenergie

Solarthermie hat sicherlich eine ganze Reihe an Vorteilen, die an dieser Stelle nicht alle lückenlos aufgezählt werden können. Zum Teil werden die Vorzüge und Nachteile auch noch intensiv diskutiert. Mit Sicherheit lässt sich jedoch sagen, dass Solarthermie nicht nur im Hinblick auf Klimafreundlichkeit wesentlich mehr Vorteile als Nachteile birgt.

Vorteile der Solarthermie:
 

  • Solarthermie ist unbegrenzt verfügbar.
  • Eine solarthermische Anlage läuft emissionsfrei.
  • Solarthermie trägt aktiv zur Energiewende bei, da man einen Teil des Energiebedarfs direkt durch Sonnenkraft abdecken kann.
  • Mit einer solarthermischen Anlage können jährlich bis zu 65 % Heizkosten gespart werden.
  • Auch im Winter können moderne Solaranlagen effizient arbeiten.
  • Durch Solaranlagen senkt sich der Erdöl- und Gasverbrauch, und das trägt zu einer besseren CO2-Bilanz bei.
  • Lange Transportwege für fossile und regenerative Brennstoffe entfallen dank Solarthermieanlagen, die direkt auf dem Dach des jeweiligen Verbrauchers verbaut sind.
  • Die Investition in Solarthermie amortisiert sich normalerweise in 10 bis 15 Jahren.
  • Die Installation einer Solaranlage wird staatlich gefördert.
  • Solarthermische Anlagen können auch zur Kühlung von Gebäuden benutzt werden.
  • Es gibt viele moderne Solarkollektoren, die die Optik des Daches nicht beeinträchtigen.


    Mögliche Nachteile von Solarthermieanlagen für den Privatgebrauch:
     

  • In nördlichen Regionen kann das Potenzial von Solarthermie aufgrund der unbeständigen Sonneneinstrahlung nicht voll ausgeschöpft werden.
  • Ausgerechnet im Sommer, wenn genug Solarenergie vorhanden ist, wird keine Heizung benötigt, wohingegen die Sonneneinstrahlung im Winter ggf. nicht ausreicht, um die Heizung vollständig mit Solarthermie zu betreiben.
  • Nachts liefern Solaranlagen keine Energie.
  • Die Installation kann je nach Fall relativ aufwendig sein (z. B. Rohre vom Dach bis zum Solarspeicher).
  • Es wird zusätzlicher Platz für einen Warmwasserspeicher benötigt.
  • Für 1 bis 2 Personen-Haushalte mit geringem Warmwasserbedarf ist eine Solarthermie-Anlage nicht sonderlich wirtschaftlich, also ggf. dann eher nicht zu empfehlen.
  • Die Produktion einer Solaranlage ist aufwendig und benötigt eine Menge Energie.

Solarthermie oder Photovoltaik: Was lohnt sich?

Weder Solarthermie noch Solarstrom bieten eine Komplettlösung, wenn es um die autonome private Energieversorgung geht. Solarthermie ist zu empfehlen, wenn man die Nutzung von erneuerbaren Energiequellen weiter vorantreiben, fossile Brennstoffe möglichst meiden und Energiekosten sparen will. Allerdings auch nur dann, wenn die gewählte Solaranlage genau auf die Bedürfnisse des jeweiligen Haushalts angepasst ist: Kollektorflächen sollten wirklich nur so groß sein, dass man nicht mehr Sonnenwärme produziert, als man verbrauchen kann. Erwärmt man mit seiner Solarthermieanlage ausschließlich Wasser, lohnt sich das eigentlich erst ab 3 Personen im Haushalt. Grob kann man sagen, dass sich eine solarthermische Anlage für Privatleute ab einer Wassermenge von ca. 40 Kubikmeter pro Jahr lohnt. Heizen mittels Solarthermie ist dann sinnvoll, wenn man bereits einen Heizwasserspeicher bzw. Pufferspeicher hat.

Ist der Bedarf an warmem Wasser eher gering oder ist die Entfernung zwischen Heizung und Entnahmestelle zu groß, ist eine (dezentrale) Erwärmung möglicherweise doch sinnvoller. Dann könnte eine Photovoltaikanlage auf dem Dach eventuell besser sein. Doch wer sich für eine Photovoltaikanlage entscheidet sollte wissen, dass es sich nur lohnt, wenn man einen großen Teil der selbst erzeugten Wärme auch selbst verbraucht. Am besten wendet man sich an einen Fachbetrieb vor Ort und lässt sich ein individuelles Energiekonzept erstellen.

Fazit: Ob Solarthermie oder Photovoltaik, hängt vom Einzelfall ab, also den individuellen Gegebenheiten vor Ort wie z. B. Neigung des Daches, der verfügbaren Fläche oder den regionalen Klimaverhältnissen (Nord/Süd). Hohe Renditen sind bei Solarthermie im Vergleich zur Photovoltaik nicht zu erwarten, da diese (bisher) nicht so stark gefördert wird. Dafür ist der Planungsaufwand bei Solarthermie geringer, da bereits viele gute und einfach zu installierende Solarthermie Komplettanlagen angeboten werden.

100 % Ökostrom, die Alternative für alle Fälle

Können keine Solarkollektoren auf dem Dach installiert werden, fehlt noch Investitionskapital oder gibt es andere Faktoren, die die Nutzung von Solarthermie für den privaten Verbrauch verhindern, kann man dennoch klimafreundlicher leben und zu einer besseren CO2-Bilanz beitragen.

Ein Beispiel dafür ist GMX Strom: Hier werden ausschließlich TÜV zertifizierte Ökostromtarife zu fairen Konditionen und oft mit Preisgarantie über die gesamte Vertragslaufzeit angeboten. Wenn es keine anderen Möglichkeiten gibt, sollte man also auf alle Fälle Grünstrom aus regenerativer Energiegewinnung beziehen.